Danach ging es mit INSANIA in der seinerzeit aktuellen Besetzung weiter. Anfang 1996 standen INSANIA ohne Plattenvertrag und ohne Sänger wieder ganz am Anfang. Doch die Band ließ sich davon nicht beirren und beschloss, die musikalische Entwicklung, die sich bereits auf "One More ... One Less" angedeutet hatte, konsequent fortzuführen. Der Einsatz von Keyboards wurde verstärkt, die Songs wurden komplexer, aber gleichzeitig eingängiger. Teilweise bewegt sich das Songmaterial zwischen Rock und Metal. In dieses veränderte Konzept passte dann auch, dass mit Elke "Alicia" Runkler eine Sängerin die Leadvocals übernahm, die mit ihrer echten "Röhre" und dem an Jutta Weinhold angelegten Gesang vollkommen neue Akzente im INSANIA-Sound setzen konnte. Auch verlegte die Band ihren Proberaum wieder zurück ins Ruhrgebiet, diesmal in den BGZ-Bunker im Stadtzentrum von Herne.
Aufgrund der weniger schönen Erfahrungen mit Inline Music beschlossen INSANIA ihre Musik in Zukunft selbst zu produzieren und über ein eigenes Label zu veröffentlichen. So entstanden das Gerna-Studio (damals noch in Bochum) und das Label STF Records, das seine Arbeit in der Folgezeit unabhängig von INSANIA fortgeführt und inzwischen eine Vielzahl interessanter Acts aus allen musikalischen Genres im Programm hat.
Das Jahr 1996 brachte im Anschluss nur einige wenige Auftritte. Stattdessen konzentrierte die Band sich auf die Produktion der kommenden CD "House Of Cards". Herz des Albums waren der 13minütige Titelsong (mit gesprochenen Gastvocals von Raffa) und das 9minütige "Beyond The Other Side", bei dem ein über 20köpfiger Chor mitwirkte, ebenso bei dem Instrumentalsong "Awakening" und dem Stampfer "Born To Lose". Besonders hervorzuheben sind auch die ausgefeilten Instrumentalarrangements, die komplett von Gary übernommenen Keyboards und seine hochmelodische Gitarrenarbeit.
Erstmals nahmen INSANIA auch einen Cover-Song in einer eigenen Version auf, hier ALPHAVILLES "Big In Japan". INSANIA hatten schon zuvor die Idee, einen Coversong aufzunehmen, da die Band live auch immer wieder die ein oder andere Coverversion von mal mehr mal weniger bekannten Songs gespielt hat. Für "One More ... One Less" war ursprünglich mal eine Version von MOLLY HATCHETS Interpretation des ALLMAN BROTHERS Songs "Dreams (I'll Never See)" beabsichtigt, was aber leider nicht umgesetzt wurde. Ironie des Schicksals war im Jahr 1997 wohl, dass GUANO APES mit ihrer Coverversion von ausgerechnet "Big In Japan" ein knappes halbes Jahr nach der Veröffentlichung von "House Of Cards" einen Riesenerfolg feierten. Als besonderes Gimmick enthält die CD am Ende einen Hidden Track mit den beiden MOSH-Songs vom Live-Auftritt der Original-Besetzung im Dortmunder Valhalla. Leider wurde die CD von der Presse nicht so gut aufgenommen wie der Vorgänger, eigentlich schade, denn "House Of Cards" enthält einige herausragende Songs von INSANIA, die zu Unrecht - warum auch immer - untergegangen sind. Im Herbst 1997 folgte eine Reihe von Konzerten zur Promotion des Albums.
Außerdem gab es ein Radio-Interview bei Radio Solingen, mit dem die CD "House Of Cards" gefeatured wurde. Dabei kam heraus, dass man das Album dort für ein Konzeptalbum hielt, das es aber nicht war, wenngleich sich einige der Songs mit der Sinnlosigkeit von Kriegen auseinandersetzten.